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Ninja non-fic

Ninja

Ein Ninja [ˈnɪndʒɐ] (jap. 忍者, deutsch: ‚Verborgener‘) oder Shinobi (忍び, wörtlich: ‚Verbergen‘) ist ein Spezialkämpfer des vorindustriellen Japans und Anwender des Ninjutsu, der als Kundschafter, Spion, Saboteur oder Meuchelmörder eingesetzt wurde.

Allgemeine Beschreibung[]

Ninja gehören, wie auch die Samurai, zu den bekanntesten Gestalten des alten Japan, wobei zwischen der tatsächlichen Geschichte und der späteren Umdeutung und Begriffsverzerrung unterschieden werden muss.

Aufgabenfeld[]

Für das Auskundschaften feindlicher Stellungen oder gar das Spionieren in feindlichen Lagern brauchte man mutige Agenten, die dafür bereit waren, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Diese Aufgabe übernahmen die Shinobi, besser bekannt als Ninja oder auch Ninjutsuka. Die ursprünglich als Kundschafter eingesetzten Agenten entwickelten sich im Laufe zahlreicher Kriege zu einer hochspezialisierten Einheit, die eigene Clans gründeten und ihre Fähigkeiten von Generation zu Generation weitergaben und verbesserten. Sie waren sowohl Spione, Saboteure, ein Sondereinsatzkommando und Geheimagenten, allerdings auch Auftragsmörder.

Der Ursprung des Kriegsspionagewesens entwickelte sich in China, jedoch wurde es in Japan zu einer eigenständigen Lehre. Schon als Kinder begannen die Ninja ihre extrem harte, jahrelange Ausbildung in den Disziplinen der Waffenfertigkeiten, der verdeckten Ermittlung und der absoluten Körperbeherrschung. Sie wurden vor allem in Ninjutsu ausgebildet.

Das Bansenshūkai (wörtlich: "Zehntausend Flüsse münden in das Meer"), ist eine schriftliche Sammlung von Regeln und Taktiken. Es wurde von Fujibayashi Yasutake im Jahre 1676 verfasst und behandelt Philosophie, Astrologie, Waffen, Kampfkunst und Tarntechniken.

Ein Ninja musste mit jeder Situation fertig werden, sei es in der Wildnis oder gar in einer großen Stadt. Ein Ninja musste lernen, seine Wunden selbst zu versorgen, aus Pflanzen Heilmittel oder Gifte zu mischen, Spuren lesen, sich ohne Karten zu orientieren oder sogar das Verhalten von Tieren deuten. Naturbeobachtung musste ein Ninja auch lernen, z.B. um das Wetter vorherzusehen. Ein Ninja musste auch in der Lage sein, Hunger und Durst auszuhalten, ja sogar mehrere Tage in einem Versteck bei Hitze oder Kälte ausharren. 

Für eine erfolgreiche Spionage waren ein hervorragendes Gedächtnis und Zeichentalent große Voraussetzungen, z.B. indem man aus dem Gedächtnis Zeichnungen, Lagepläne und Karten anfertigt. Ein Ninja musste auch über technische Kenntnisse verfügen, da er des Öfteren Schlösser öffnen musste, oder auch um seine Waffen und Ausrüstungen selber anzufertigen.

Ein guter Ninja musste unter anderem in der Lage sein, mehrere Kilometer zu Fuß zurückzulegen und sogar mit voller Ausrüstung zu schwimmen, tauchen oder zu klettern. Eine umfassende Allgemeinbildung und die Fähigkeit, regionale Dialekte zu beherrschen, um sich perfekt an fremde Umgebungen anzupassen, waren auch sehr wichtig. Die beliebtesten Tarnungen der Ninja waren Bettelmönche und Hausierer. Das Schlimmste, was einem Ninja passieren konnte war, dass er entdeckt und in Gefangenschaft geraten konnte. Entweder drohte ihm der Tod oder gar grausame Folter, um Informationen über seine Auftraggeber aus ihm herauszupressen.

Um den Feind zu schaden, nutzten die Ninja jede Kunst, z.B. feindliche Nachrichten abzufangen, sie zu verändern und sie dann wieder auf dem Weg zu schicken, um so die Aktionen des Gegners zu sabotieren. Gezielte Verwirrung unter der ansässigen Bevölkerung gehörte auch zu deren Tätigkeiten.

Das Waffenarsenal der Ninja umfasste nicht nur Samurai-Waffen wie Schwert, Bogen und Speer, sondern auch ein großes Sortiment an Spezial-Waffen und Ausrüstung. Gifte, Sprengstoffe, Brandbeschleuniger, Rauch- und Blendpulver wurden nach geheimen Rezepten selbst hergestellt. Fernwaffen waren kleine Armbrüste und zerlegbare Bögen. Shuriken und Shaken, sowie das sogenannte Ninja-to (ein geradklingiges Schwert, dessen historische Existenz nicht eindeutig überliefert ist und daher von vielen als eine neuzeitliche Erfindung angesehen wird) sind untrennbar mit den Ninja verbunden. Solche Waffen wurden jedoch in Ausnahmefällen benutzt, da deren Fund an der sie tragenden Person bei einer Kontrolle sie auf der Stelle als Ninja enttarnt hätte.

Das Bild des schwarzen Ninja-Anzugs ist wahrscheinlich ebenfalls eine neuzeitliche Erfindung. Meistens wurde eine unauffällige Alltagskleidung benutzt. Belegt ist jedoch, dass der Ninja bei Bedarf Kettenhemden unter einem unscheinbaren Gewand getragen hatte.

Die Künste der Ninja waren so legendär, dass man ihnen übermenschliche Kräfte nachsagte. So sollen sie Fähigkeiten, wie Unsichtbarkeit, Gedankenlesen, an Wänden zu klettern wie die Spinnen, Hypnose und übernatürliche Kampftechniken beherrschen. Man sagte ihnen sogar nach, dass sie mit magischen Fingerzeichen (Kujiin) Menschen und Tiere beeinflussen konnten. Die Tengu, Fabelwesen der japanischen Mythologie, werden als die Urahnen der Ninja angesehen.

Organisation[]

In den Ninja-Familien herrschte eine strenge Rangfolge. An der Spitze eines Clans stand der Jonin oder Kashira, das Oberhaupt des Clans, gefolgt von den Chunin, den Verbindungsoffizieren und Unterführern, und den Genin, den eigentlichen Ninja.

Die Clans der Ninja bewahrten ihre Geheimnisse über Generationen bis in die Gegenwart. Die Ninja führten oft ein Doppelleben und gingen unauffälligen Beschäftigungen nach. Diese Beschäftigungen dienten meist auch als Tarnung, wenn es darum ging, ihre geheimen Auftäge durchzuführen.

Ninja waren nicht, wie so oft dargestellt wird, die Todfeinde der Samurai, sondern ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Strategien. Einige Samurai waren sogar verdeckt als Ninja tätig. So soll z.B. der japanische Feldherr Toyotomi Hideyoshi in seiner Jugend die Kunst des Ninjutsu erlernt und als Ninja tätig gewesen sein.

Kunoichi, weibliche Ninja[]

Auch Frauen wurden als Ninja ausgebildet. Neben Spionage und Nahkampf war die Abwehr von zumeist stärkeren männlichen Gegnern wesentlicher Bestandteil ihres Trainings. Die Schwerpunkte lagen allerdings mehr im Bereich der psychologischen Manipulation. Besonderer Wert wurde auf feine, gesellschaftliche Umgangsformen und eine umfassende Allgemeinbildung gelegt. Der berühmte Feldherr Takeda Shingen ließ sogar ein ganzes Netzwerk weiblicher Ninja aufbauen.

Das Ende der Ninja[]

Während der Sengoku-Periode waren die Ninja ein wichtiges Instrument. Als der Feldherr Oda Nobunaga jedoch anfing, Japan zu vereinen, betrachtete er die Ninja-Hochburgen in Iga und Koga als Bedrohung. Ein von Nobunaga befohlener Überraschungsangriff auf Iga zwang die Ninja zu einer offenen Schlacht, in der sie geschlagen wurden und sie sich in die benachbarten Provinzen oder die Berge von Kii zertreuten. Trotz des Verlustes ihrer Machtbasis verschwanden die Ninja nicht ganz, denn einige - von denen Hanzo Hattori der namentlich Bekannteste ist - gingen in den Dienst von Tokugawa Ieyasu, dem späteren Shogun.

Mit dem Ende der Edo-Zeit jedoch, vor allem durch die sozialen Umbrüche, die durch den zwanghaften Einbbruch der westlichen Mächte in die japanische Herrschaftssphäre hervorgerufen wurden, verschwanden die Ninja als Profession. Jedoch verging Ninjutsu als Kampfkunst und Philosophie nie vollständig. Einer der Mitbegründer des modernen "Ninja-Booms", der in den Achtziger Jahren seinen Anfang nahm, war der Amerikaner Stephen K. Hayes, welcher unter Masaaki Hatsumi, dem Begründer des Bujinkan-Dojo die taditionellen Formen des Ninjutsu erlernte.

Der Ninja-Mythos und Ninja in der Populärkultur[]

Da es über das tatsächliche Leben der Ninja wenig gesicherte Fakten gibt, sorgten abenteuerliche Erzählungen über mythische Ninja über Jahrhunderte für ein verzerrtes und romantisiertes Bild. Die Mischung aus Mythen und Realität bot Stoff für Romane und seit den 1950er Jahren sogar für Filme und Comics.

Ninja in TMNT[]

Im Jahr 1984 veröffentlichten die Zeichner Kevin Eastman und Peter Laird die erste Kurzgeschichte über die Teenage Mutant Ninja Turtles. Ursprünglich als Parodie auf das Graphic Novel Ronin von Frank Miller und Marvel-Comic-Serien, wie X-Men und Daredevil gedacht, wurde es zu einem duchschlagenden, fanchise-begündenden Erfolg.

Die Hauptcharaktere und deren Hauptfeinde, besonders der Shredder und der Foot Clan, sind Ninjas. Weiterhin erlernen andere Charaktere wie April O'Neil, je nach Version, ebenfalls die Grundzüge des Ninjutsu.

Siehe auch[]

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