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Samurai

Samurai

Samurai (japanisch 侍 oder seltener 士) ist die im Westen übliche Bezeichnung für ein Mitglied des Kriegerstandes im vorindustriellen Japan. In Japan selbst ist die Bezeichnung "Bushi" üblich. Heute wird das Wort "Samurai" ausschließlich als Bezeichnung für den Kriegeradel jener Zeit verwendet.

Allgemeine Beschreibung

Die Armeen des japanischen Kaisers bestanden ursprünglich aus Wehrpflichtigen, die im Falle eines Krieges oder einer Rebellion den entsprechenden Provinzen Japans zugeordnet wurden. Als Vorbild sollen die Armeen Chinas gewesen sein. Jeder Soldat musste für seine Waffen und die Versorgung selbst aufkommen.

Die Samurai waren ursprünglich nur Soldaten im Dienste des Kaisers und der Adelsstämme. Der Aufstieg des Shōgunats sorgte dafür, dass die Samurai zu einer regierenden Schicht wurden.

Die Ausbildung zum Samurai begann oft im Alter von drei Jahren und war sehr von hartem Drill geprägt. Körperbeherrschung und Schmerzunterdrückung wurde während der Ausbildung geschult. Erst in einem Kloster lernten die Kinder lesen und schreiben. Zur Ausbildung eines Samurais gehörte es Angst zu bekämpfen, z.B. indem man ihn auf einem Friedhof eine Nacht verbringen oder gar mit gefesselten Armen und Beinen schwimmen ließ. Der Umgang mit Waffen wurde erst mit fünf bis sieben Jahren gelehrt, wie Bogenschießen, Schwertkampf, Fechten und Selbstvereidigung ohne Waffengebrauch. Ältere und erfahrende Samurais hatten auch das Privileg, einen Lehrling zu unterrichten. Mit 15 Jahren endete die Lehrzeit eines Samurai. In der feierlichen Zeremonie des Gempuku legte der einstige Schüler seinen alten Kindesnamen ab und bekam einen neuen Namen, sowie Lang- und Kurzschwert, seine eigene Rüstung und den traditionellen Haarschnitt der Samurai.

Das äußere Kennzeichen der sozialen Stellung eines Samurai war das Schwerterpaar, genannt Daishō, was die Hauptbewaffnung des Samurai bildete. Die japanischen Schwerter waren im Gegensatz zu den meist geraden Schwertern der europäischen Ritter leicht gebogen und mehr wie ein Säbel geformt. Eine andere besondere Waffe der Samurai war der Yumi oder Daikyu, ein asymetrischer Langbogen, der eine gewaltige Reichweite und eine große Durchschlagskraft besaß, was diese zu einer gefürchteten Waffe machte. Zur Notwehr besaßen die Samurai den sogennanten Tantō, ein Kampfmesser.

Die Samurai waren Anhänger des Buddhismus, jedoch hatten sie eine ähnliche Beziehung wie die europäischen Ritter zum Christentum. Die Einführung von zwei buddhistischen Schulen begann in der Kamakura-Zeit und eröffnete eine neue religiöse Ära in Japan, die sich auch auf das Leben der Samurai auswirkte. Der japanische Kaiser selbst wurde als Gottheit angesehen, jedoch wirkte sich dies nicht auf die Gesinnung der Samurai gegenüber dem Buddhismus aus.

Den Samurai wurde von ihrem Lehnsherrn (Daimyo) eine Art Gehalt in Form einer jährlichen Reismenge (genannt Koku) gewährt. Die Höhe des Koku hing vom Status, der Familienzugehörigkeit und dem persönlichen Verdienst des Samurais ab.

Für die Samurai war Bushidō der wichtigste Verhaltenskodex. Verletzte ein Samurai seine Pflicht, beging er einen Gesetzesverstoß, tat er etwas, was die Ehre seines Hauses und seiner Familie beschmutzte, oder wenn ihm in der Schlacht Kriegsgefangenschaft drohte, hatte er die Pflicht, Seppuku (rituellen Selbstmord) zu begehen. (Im Westen ist dafür die Bezeichnung Harakiri gängig.)

Während der Edo-Periode (1603-1867) wurden Samurai anstelle von Kämpfern zu Höflingen, Bürokraten und Administratoren. Der erste und vermutlich letzte Nicht-Japaner, der zum Samurai ernannt wurde, war der englische Weltreisende und Navigator William Adams (1564-1620), dessen Samurai-Name Miura Anjin (der Navigator von Miura) lautete.

Das Zeitalter der Samurai endete im 19. Jahrhundert während der Meiji-Restauration. Kaiser Meiji (eigentlich Mutsuhito) hob den Samurai-Status zugunsten einer modernen, westlich orientierten Armee auf. Das Tragen des Katana wurde ausschließlich Offizieren gestattet. 1876 wurde den Samurai das Tragen ihrer Tracht und ihrer zwei Schwerter in der Öffentlichkeit untersagt, und frühere Privilegien wurden ihnen entzogen. Das führte zu mehreren Kriegen gegen den Kaiser; die rebellierenden Samurai betrachteten die Kriege jedoch als einen Krieg für den Kaiser und die alten Traditionen. Der letzte große Aufstand der unzufriedenen Samurai ging als die Satsuma-Rebellion (1876/1877) in die Geschichte ein, bei dem die Samurai von der Kaiserlich Japanischen Armee vernichtend geschlagen wurde.

Trotz des Endes der Samurai-Ära beeinflussten einige Gedanken des Bushidō das Handeln der japanischen Soldaten während des Zweiten Weltkrieges. In der japanischen Wirtschaft und Politik gibt es noch viele Blutlinien der Samurai. Die japanische Filmindustrie setzte den Samurai filmische Denkmäler, wie z.B. der Historienfilm Die Sieben Samurai aus dem Jahr 1954 und auch in dem Film 13 Assassins aus dem Jahr 2010.

Rōnin

Herrenlos gewordene Samurai wurden während der Feudalzeit von 1185 bis 1868 als Rōnin (dt. „Wellenmänner“) bezeichnet. Ein Samurai wurde zum Rōnin, wenn sein Herr starb, wenn er bei seinem Herrn in Ungnade fiel und von diesem verstoßen oder vom Shōgunat seines Amtes enthoben wurde. Samurai konnten in früheren Zeiten einfach ihren Herren wechseln, einen anderen Beruf ergreifen oder gar Angehörige anderer Stände heiraten. Doch während der Edo-Zeit wurde das den Samurai verboten, denn sie konnten sich nur einem anderen Herrn anschließen, wenn diese die Erlaubnis ihres früheren Herrn hatten. Die Rōnin wurden in der japanischen Kultur als ehrlos angesehen und waren somit die Zielscheibe von Hohn und Satire, da sie eigentlich die Pflicht hatten, Seppuku zu begehen, wenn sie ihren Herrn verloren haben.

Die berühmtesten Rōnin waren unter anderem Miyamoto Musashi und Iwasaki Yatorō. Die legendären 47 Rōnin rächten im 18. Jahrhundert entgegen ihrem Befehl den Tod ihres früheren Herrn und wurden zum vorbildlichen Beispiel für die bedingungslose Treue der Samurai.

Samurai und Rōnin in TMNT

Mirage Comics

IDW Comics

  • Der blutrünstige Samurai Takeshi Tatsuo ist der Gründer und Anführer des Foot Clans, bis er von Oroku Maji und Masato getötet wird. Jedoch wird er als Oroku Saki, der Sohn von Oroku Maji, wiedergeboren.[1]
  • Durch eine Zeitreise geraten die Turtles ins mittelalterliche Japan und müssen sich als Samurais verkleiden, um ihre Erscheinung zu verbergen.[2]

Cartoonserie (1987)

  • Miyamoto Usagi erscheint in den Episoden "Usagi Yojimbo" und "Usagi Go Home".
  • In der Episode "Farewell, Lotus Blossom" bekommen es die Turtles und Lotus Blossom mit dem Geist des Samurais Chakahachi zu tun.

Cartoonserie (2003)

Animationsserie (2012)

  • In einer Episodentrilogie der fünften Staffel werden die Turtles vom dämonisch besessenen Jei in die Welt von Usagi Yojimbo gezogen, wo sie sich Miyamoto Usagi anschließen und es mit einer Horde von Samurai zu tun bekommen, die unter Jeis Einfluss stehen.[4]

Filme

  • Die Turtles geraten in Turtles III mit dem magischen Zeitzepter ins Japan des 17. Jahrhunderts, wo sie es unter anderem mit den Samurais von Lord Norinaga zu tun bekommen.

Einzelnachweise

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